Besichtigung Externsteine in Detmold

07. November 2011

15.00 Uhr

Die sagenumwobenen Externsteine faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden und üben seit jeher eine unbeschreibliche Anziehungskraft aus. Die Vergangenheit der 70 Millionen Jahre alten Sandsteinformation inmitten des Teutoburger Waldes nahe Detmold ist vielfältig:



Vor 70 Millionen Jahren wurde der flach lagernde Unterkreide- Sandstein im Zuge der Gebirgsbildung senkrecht aufgepresst. Die Externsteine entstanden. Seither sind die Externsteine Mittelpunkt für kulturgeschichtliche und naturräumliche Entwicklung. Immer wieder weichen die unterschiedlichen historischen Deutungsversuche der Externsteine voneinander ab.



Bei Ausgrabungen wurden Geräte aus Feuerstein, Stielspitzen, Klingen und Steinschlagplätze gefunden, die auf menschliche Aktivitäten bereits um 10.000 v. Chr. schließen lassen. Auch von Jägern und Sammlern, die sich von 8.000- 4.000 v. Chr. an der Felsformation aufhielten, ließen sich eindeutige Spuren finden. Diese fehlen allerdings als Beweis für die Anwesenheit von Menschen in der Jungstein-, Bronze- und Eisenzeit.



Auch als Gegenstand von Legenden eignen sich die mystischen Externsteine exzellent: Die Externsteine wurden als einer der Standorte des sächsischen Heiligtums, der Irminsul, lokalisiert. Der Sachsenkrieg Karls des Großen begann mit der Zerstörung des Heiligtums an den Externsteinen.

Zahlreiche mittelalterliche Keramikfunde und frühneuzeitliches Material vom 10. bis zum 14. Jahrhundert lassen darauf schließen, dass die Externsteine wieder Kulisse für menschliches Treiben waren.

Im Sandstein lassen sich Inschriften und Zeichen und in den Fels geschlagene Treppen und Räume finden. Einer dieser Räume –die untere Kapelle- wurde 1115 durch den Paderborner Bischof Heinrich II. geweiht. In den folgenden Jahrzehnten wurde an diesem Ort eine Heilig- Grab- Gedenkstätte errichtet. Nur wenige Jahre danach wurde an den Externsteinen ein kunstvolles Relief geschaffen, was gegenwärtig als bedeutendste christliche Monumentalplastik nördlich der Alpen in ganz Nordwest- Europa gilt. In den Fels ist ein Relief eingearbeitet, das die Kreuzabnahme Jesu durch Nikodemus und Joseph von Arimathia in Anwesenheit der Maria darstellt. Auch sind Mond und Sonne in Trauer verhüllt, zwei Menschen (Eva und Adam?) in der Unterwelt von einer Schlange umschlungen, und Gott, der dem Heilsgeschehen seinen Segen gibt, im Relief zu sehen.


Weitere Informationen über die Externsteine erhalten Sie auf den Seiten des Landesverbandes Lippe.

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